Ein besonderes Engagement in unserer Gemeinde liegt in den lebendigen Beziehungen zu unseren drei Partnergemeinden Kleinwelka, Amsterdam und Bethesda. Die Kontakte werden durch einen kleinen Ausschuss gepflegt und vielfältig in unser Gemeindeleben eingebracht. Jedes Jahr im September feiern wir einen Partnerschaftssonntag in Hamm, an dem wir uns über alle aktuellen Geschehnisse austauschen und die Gemeinden im Gebet bedenken. Zeitgleich wird an dem Sonntag auch in den Partnergemeinden unserer Beziehungen gedacht. Mit den Jahren sind zwischen den Mitgliedern unserer Gemeinden sehr persönliche Kontakte entstanden.

Kleinwelka
Nur wenige Kilometer nordwestlich der sächsischen Stadt Bautzen liegt der Ort Kleinwelka. Die Siedlung wurde 1751 von der Herrnhuter Brüdergemeine gegründet und diente als Stützpunkt für den Missions- und Besuchsdienst unter den Sorben in der Lausitz. Kleinwelka ist eine klassische Ortsgemeinde, die in ihrer Anlage einem weit verbreiteten Schema folgt, in dem Schwesternhaus, Brüderhaus, Witwenhaus, usw. das Leben der Gemeindeglieder in ihren jeweiligen Lebensabschnitten gliederten. Es war üblich, dass man je nach Stand in der Gemeinde in den einzelnen „Chören“ gemeinsam lebte und arbeitet. Heute dienen die Häuser anderen Zwecken. Um das Schwesternhausensemble hat sich der Verein Schwesternhaus Kleinwelka e.V. gegründet mit dem Ziel, den Gebäudekomplex nachhaltig mit Leben zu füllen. Seit der Gründung unserer Gemeinde in NRW 1972 stehen wir mit Kleinwelka in partnerschaftlicher Beziehung. Zu der Zeit wurde gezielt über Partnerschaften der Kontakt zwischen den Gemeinden in der BRD und der damaligen DDR gehalten und ermöglichte vielfältigen Austausch und auch Begegnungen über die innerdeutsche Grenze hinweg. Mit der Wende änderten sich die Umstände dieser Beziehung, die heute noch lebendig ist. 2023 fuhr wieder eine kleine Gruppe unserer Gemeinde in der Karwoche nach Kleinwelka und durfte dort die liturgischen Versammlungen bis zum Ostermontag miterleben.

Amsterdam-Zuidoost
Im gleichnamigen Stadtviertel der niederländischen Hauptstadt liegt unsere Partnergemeinde Amsterdam-Zuidoost. Sie entstand in den 1970er Jahren als eine Gründung aus Geschwistern, die aus der ehemaligen niederländischen Kolonie Surinam nach Europa emigrierten. So besteht die Gemeinde auch heute fast ausschließlich aus Gemeindegliedern mit surinamischen Wurzeln. Unsere Partnerschaft mit Amsterdam-Zuidoost ist somit auch eine Art Fenster nach Südamerika. Viele sehr engagierte Gemeindeglieder sind in zahlreichen musikalischen, diakonischen, Gebets- und weiteren Gruppen organisiert, die neben den Sonntagsgottesdiensten das Gemeindeleben prägen und beleben. Über die Gemeinde hinaus gibt es eine starke Vernetzung in das umliegende Wohnviertel Bijlmermeer. Die benachbarte Basisschule Crescendo ist in Trägerschaft der Gemeinde und über das lokale Radioprogramm Anitrie FM ist die Gemeinde sogar im Rundfunk aktiv. Die Gemeindepartnerschaft entstand in der 70er Jahren, um mit ihr die Verbindung zwischen den deutschen Gemeinden und den neu entstehenden Gemeinden surinamischer Prägung in unserer Provinz zu stärken. Seither sind unsere Beziehungen durch gegenseitige Besuche und interkulturellen Austausch geprägt. Glanzlichter aus jüngerer Zeit sind eine Fahrt 2023 zum Gemeindefest „Keti Koti“, das an die Befreiung der surinamischen Menschen aus der Sklaverei gedenkt und ein Austauschtreffen der beiden Ältestenräte unserer Gemeinden.

Bethesda
In der Ostkapregion Südafrikas südlich von Lesotho und etwa 20 km südwestlich der Stadt Matatiele liegt die Gemeinde Bethesda. Sie wurde 1883 als Hauptstation der Herrnhuter Mission für die Umgebung gegründet. Heute ist sie Muttergemeinde für sechs weitere kleine „Outstations“. Bethesda ist unsere einzige Partnergemeinde außerhalb der Europäisch-Festländischen Provinz. Der Ort liegt im Binnenland Südafrika in einer hügeligen, eher kargen Landschaft. Verschiedene Initiativen begegnen den zum Teil sehr gravierenden Herausforderungen wie hohe Arbeitslosigkeit, Gewalt gegen Frauen, Drogenmissbrauch, Perspektivlosigkeit der Jugend oder HIV. Die Versammlungen sind von viel Musik und die Tänzen geprägt und zeigen ein lebendiges Bild der Gemeinde. Unsere Partnerschaft begann in den 1980er Jahren, als Südafrika unter dem Unrechtssystem der Apartheit litt. Wie viele weitere Kirchen und Aktionsgruppen unterstützte die Herrnhuter Brüdergemeine die Gemeinden dort im Kampf für Gerechtigkeit. Daraus entstand die partnerschaftliche Beziehung zwischen unseren Gemeinden, die seither durch gegenseitige Besuchsreisen, Briefwechsel Emails, SMS und WhatsApp geprägt ist. Viele Mitglieder hatten im Laufe der Zeit Gelegenheit die Gemeinde auf einer Begegnungsfahrt kennenzulernen oder Geschwister aus Bethesda bei uns in Deutschland willkommen zu heißen. Im Herbst 2023 unternahm Benigna Grüneberg eine Besuchsfahrt nach Südafrika und brachte viele verschiedene Eindrücke mit.

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